Wenn eine Östrogendominanz Deine Gewichtsabnahme boykottiert

Wenn Östrogendominanz deine Gewichtsabnahme verhindert

Warum nimmst Du einfach nicht wieder ab? Früher war alles so einfach, man hat einfach mal abends nicht so viel genascht, oder das Fastfood gegen gutes selbst gekochtes Essen getauscht und schon waren die angefutterten Kilos wieder weg, oder?

Mitte 40 wendet sich das Blatt, Du hast das Gefühl weniger zu essen, und trotzdem wirst Du immer mehr? Zum einen Teil liegt das daran, dass Du dank der ausbleibenden Eisprünge weniger Kalorien verbrauchst als vorher, zum anderen Teil sind massive hormonelle Änderungen die Ursache.

Was ist eine Östrogendominanz

Im weiblichen Organismus spielen die Hormone Östrogen und Progesteron die Hauptrollen. Wenn diese beiden Hormone in einem bestimmten Verhältnis zueinander vorkommen fühlen wir uns wohl. Wenn dieses Verhältnis aus dem Gleichgewicht gerät, fühlen wir uns schlecht, werden dick, und eventuell sogar krank.

Leider kennen die wenigsten von uns Ihren Hormonstatus, aber wenn man ihn kennt, dann sollte das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron 1:200 betragen, bei Frauen in der Menopause zumindest noch 1:100. Oft ist dieses Verhältnis in Richtung Östrogen verschoben, und genau das bezeichnet man als Östrogendominanz.

Nun brauchen wir aber nicht alle zum Arzt rennen und unsere Hormone bestimmen lassen, weil man eh immer nur ne Momentaufnahme erhält. Und für eins sind die Wechseljahre ja bekannt, für wechselnde Stimmung. DH genau wie die Stimmung und das Befinden verändert sich auch der Hormonstatus ständig! Das Lesen lernen der Symptome bringt also deutlich mehr als Blut- oder Speichelspiegel messen!


Gründe für eine Östrogendominanz

1. Progesteronmangel

Hast Du gewusst, dass du, obwohl Du vielleicht noch regelmäßig Deine Periode hast, eventuell schon keine Eisprünge mehr stattfinden? Nein? Ich bis vor kurzem auch nicht.

Tatsächlich gibt es eine relativ lange Zeit, in der wir Frauen zwar noch menstruieren, aber keine oder nur qualitativ schlechte Eisprünge statt finden. Das zieht eine wichtige Konsequenz nach sich: Progesteronmangel, denn Progesteron wird vom Gelbkörper gebildet. Der Gelbkörper ist quasi die leere Eihülle, nach dem Eisprung.

Also kein Eisprung – kein Gelbkörper – kein Progesteron. Qualitativ schlechter Eisprung – wenig Progesteron!

Das Problem kann sowohl Frauen in den Wechseljahren, als auch im gebährfähigen Alter betreffen! In den Wechseljahren, insbesondere in der Perimenopause (das sind die Jahre vor dem endgültigen Ausbleiben der Regel) ist es jedoch quasi normal!

Warum reden wir jetzt eigtl übers Progesteron, und nicht übers Östrogen?

Ganz einfach, weil das Verhältnis von Östrogen zu Progesteron für unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Figur von erheblicher Wichtigkeit ist!

Bleibt nun also unser Eisprung aus, und es wird kein Progesteron mehr gebildet, dann verändert sich das Verhältnis der beiden Hormone zueinander zugunsten des Östrogens, und das hat viele unangenehme Folgen.

Angefangen von Schlaflosigkeit, über Gewichtszunahme durch Wassereinlagerungen, schlechterer Schilddrüsenfunktion und extremen PMS Merkmalen ist das sinkende Progesteron echt ätzend.

2. Östrogendominanz durch zuviel Körperfett

Du hast richtig gehört. Viel Körperfett = viel Östrogen… egal ob Eisprung oder nicht, egal ob Progesteronmangel oder nicht. Wenn Du deutlich zuviel Körperfett hast, hast Du meistens eine Östrogendominanz, und die wirkt sich immer hinderlich bei der Gewichtsreduktion aus!

Warum ist das so? Körperfett produziert Östrogene. Das kann Postmenopausal (das sind die Jahre nach dem endgültigen Ausbleiben der Regel) sogar von Vorteil sein. Vielleicht hat die Natur das sogar extra so eingerichtet, dass wir in höheren Jahren mehr Körperfett einlagern sollen, damit wir noch ausreichend Östrogene produzieren! Denn Östrogene sind nicht schlecht oder so, sie haben ganz viele gesungheitsfördernde Funktionen.

Aus diesem Grund kann man auch bei stark übergewichtigen Männern immer auch von einer Östrogendominanz ausgehen! Ausser der erschwerten Gewichtsreduktion kommt hier meist die erektile Dysfunktion als lästiges Symptom hinzu, weil das Östrogen/Testosteron Verhältnis gestört ist.

3. Östrogendominanz durch Endokrine Disruptoren

Der dritte Punkt ist ein Punkt, der uns alle betrifft! Männer, Frauen, Dicke, Dünne, Frauen in den Wechseljahren, Frauen in gebärfähigem Alter, Kinder!

Endokrine Disruptoren, auch Xenoöstrogene genannt, sind hormonähnliche Substanzen, die in vielen Kosmetikartikeln, Kunststoffen, Textilien und Pestiziden vorkommen. Diese Hormonähnlichen Substanzen können hormonähnliche Wirkung haben, oder aber auch in den Hormonstoffwechsel eingreifen, und dadurch entweder den Abbau oder Aufbau von Hormonen beeinflussen.

Tatsächlich stellen sie heute schon ein riesen Problem für unsere Gesellschaft und unsere Umwelt dar! Denn die Gesellschaft verweiblicht! Fortpflanzungsschwierigkeiten, verfrühte Pubertät, Männerbrüste sind alles weit reichende Folgen dieser Art von Umweltverschmutzung. Das Problem: Auch Männer und Kinder können dieser Art Umweltverschmutzung nur schwer entgehen.


Was hilft gegen Östrogendominanz

Was können wir nun aber tun?

Wie gesagt, es kommt auf das Verhältnis der beiden Hormone zueinander an. Dass heisst, es gibt 2 Möglichkeiten an dem Problem zu arbeiten:

Bei der ersten Möglichkeit unterstützen wir den Körper dabei mehr Progesteron (beim Mann mehr Testosteron) zu bilden, oder nehmen Progesteron in Form von bioidentischen Hormonen zu uns.

Eine gute pflanzliche Möglichkeit um das Progesteron zu stimulieren ist der Mönchspfeffer. Mönchspfeffer ‭(Agnus Castus) erhälst Du in jeder Apotheke oder online. Wenn allerdings gar keine Eisprünge mehr stattfinden, hilft es auch nicht mehr.

Ausserdem kann es hilfreich sein, die Cortisolproduktion zu senken, da Progesteron und Cortisol aus dem gleichen Vorläuferhormon (Pregnenolon) gebildet werden. Zuviel Cortisol, also zuviel Stress, klaut dem Progesteron die Ursubstanz aus dem beide gebildet werden.

Nun zur 2. Möglichkeit: Das Östrogen senken!

Diese Massnahme kann, zumindest in den beginnenenden Wechseljahren, noch sehr hilfreich sein. Da es auf das Verhältnis zueinander ankommt, kann man durchaus auch auf diesem Wege erfolgreich sein. Zumindest dann, wenn man noch relativ viel Östrogen produziert.

Hier zeige ich dir 3 Möglichkeiten, wie Du Dein Gesamtöstrogen senken kannst:

  1. Körperfett reduzieren – jetzt beisst sich die Katze in den Schwanz, denn das Körperfett will aufgrund der Östrogenzdominanz ja nicht gehen!
  2. Beim Einkauf von Kosmetikprodukten darauf achten dass keine Hormonähnlichen Substanzen enthalten sind. Man nennt diese Substanzen auch endokrine Disruptoren, vielleicht hast Du in den Medien schon davon gehört. Dafür kannst Du Dir zb die Code Check App herunterladen und beim Einkauf prüfen ob in Deinem Produkt hormonähnliche Substanzen enthalten sind. Hier gibts die App für Android und hier für Apple. Generell gilt hier: Bio ist besser!
  3. Die letzte Möglichkeit besteht darin Östrogene auszuleiten. Dafür ist ein Supplement recht gut untersucht und hat in Studien gute Ergebnisse geliefert: DIM (Diindolylmethan) Brokkoliextrakt, welches in allen Kohlsorten enthalten ist, aber welches auch sehr hitzeempfindlich ist. Weiterhin ist es hilfreich sehr ballaststoffreich zu essen, weil so das Östrogen besser ausgeschieden werden kann.

Okay, leider hilft die Einnahme von DIM nicht soooo viel, dass Du nur allein dadurch so viele Östrogene ausscheidest, dass das überschüssige Körperfett einfach so von Dir abfällt. Aber bei einer konsequenten Diät mit reichlich Ballaststoffen, unterstützt es auf jeden Fall die Hormonbalance wieder her zu stellen! Wenn Du zudem noch darauf achtest die Xeno-Östrogene zu vermeiden hast Du schon viel gewonnen.


Wenn Östrogene ausleiten auch nicht mehr hilft

Bei fortgeschrittener Menopause stellen die Eierstöcke die Östrogenproduktion nahezu vollständig ein. Dann kann es zwar trotzdem sein, dass Du noch eine Östrogendominanz hast, aber trotzdem hast Du insgesamt einen absoluten Östrogenmangel! Dann ist nicht mehr wirklich viel auf natürlichem Wege zu machen.

Einen kleinen Tip kann ich dir noch mit auf den Weg geben: Nimm Deine Omega-3-Fettsäuren! Das Supplement bei dem ich immer wieder die schlechteste Compliance beobachte, obwohl es so ziemlich eins der wichtigsten ist! Nimmst Du wirklich regelmäßig Deine 1500-3000mg EPA/DHA aus Fisch- oder Algenöl am Tag????

Was hat das wohl jetzt mit den Hormonen zu tun? Ja der Nutzen von Omega-3-Fettsäuren, insbesondere der beiden essentiellen Fettsäuren EPA/DHA, ist vielseitig. Aber ein ganz wichtiger ist, dass sie in die Zellmembranen unserer Zellen eingebaut werden. Diese werden dadurch empfindlicher für unsere Hormone. Und wenn die Hormone immer weniger werden ist es umso wichtiger, dass unsere Zellen optimal auf sie reagieren!

Das gilt übrigens gleichermassen für alle andere Hormonen und ist deshalb eine universelle Empfehlung für die Gewichtsreduktion!

Auch der absolute Östrogenmangel hat nachteilige Wirkung auf die Gesundheit und die Gewichtsreduktion. Auch wenn Östrogen allgemein als das Hormon bekannt ist, was für unsere weiblichen Rundungen sorgt, so hat es doch einen positiven Einfluss auf den Fettstoffwechsel.

Ausserdem ist für uns Frauen das Östrogen, was für den Mann das Testosteron. Es sorgt für Antrieb, Leistungsfähigkeit und auch Muskelwachstum. Ohne Östrogen wird der Sport zur Quälerei und artet in ein erfolgloses Unterfangen aus!

Wenn es soweit gekommen ist, heisst es entweder, sich mit den Mehrkilos anfreunden, denn sie produzieren Östrogen. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit einer Hormonersatz Therapie mit bioidentischen Hormonen. Dazu erzähl ich ein anderes Mal mehr.

Oder die letzte Möglichkeit: Du findest Dich einfach damit ab, dass Du langsam alt wirst und alles irgendwie ätzend wird. Meiner Version von Leben entspricht das nicht, und ich vermute Deiner auch nicht, sonst würdest Du nicht hier bei mir lesen! Ich habe mich aus diesem Grund für die Hormonersatztherapie entschieden. Aber auch dazu ein anderes Mal mehr!

Wenn Du noch mehr über das Zusammenspiel der Hormone lernen willst, und wie Du es auch in den Wechseljahren schaffst, erfolgreich Gewicht zu reduzieren lernst Du in meinem Onlinekurs FigurWechsel

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