Stress macht gesund – warum Stress Dich nicht krank macht!

Was soll das denn jetzt, denkst Du Dir vielleicht. Stress macht krank und nicht gesund! Das wissen wir alle, das hört man überall. Ja, ist ja auch richtig, chronischer Stress macht krank. 

Aber: Akuter Stress macht uns gesund! Wir brauchen Stress, ohne Stress ist Gesundheit quasi unmöglich. 

Warum ich darüber schreibe? Ich habe gerade Stress, aber ich empfinde ihn als überhaupt nicht schlimm. Das Gegenteil ist der Fall, ich bin beflügelt, leistungsfähig und wachse. 

Nach 2 Jahren Bauzeit, haben wir endlich die erste Wohnung unseres Sanierungsobjektes fertiggestellt. Die letzten Vorbereitungen für unsere ersten Kurzzeitmieter halten mich voll auf Trab. Trotzdem fühle ich mich kein bisschen leer und ausgebrannt. 

Ja, es hat mich gefordert, körperlich und auch mental. Ich habe mich angestrengt, bin über meine Grenzen gegangen, habe oft den Schweinehund besiegt und einfach weitergemacht, auch wenn ich gerade gar keinen Bock hatte. 

Was ist Gesundheit?

Gesundheit wird definiert als ein Zustand vollständigen Wohlbefindens, und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit, wie es früher definiert wurde. 

Ein gesunder Organismus zeichnet sich dadurch aus, dass er in der Lage ist, optimal auf körperliche Stressoren zu reagieren. 

Was aber sind körperliche Stressoren? 

Körperliche Stressoren sind Wärme/Kälte, Hunger/Durst, körperliche Anstrengung, Sauerstoffmangel. Sie alle stellen Gefahren dar, und trotzdem sind sie gesund.

Homöostase – Das große Gleichgewicht

Wir Menschen sind unglaublich zäh. Manche Geschichten erscheinen unfassbar. Geschichten von Menschen, die unsagbare Dinge überlebt haben. Wie man so schön sagt, was uns nicht tötet, härtet ab. Und genau da sind wir auch schon beim Kern des Ganzen. 

Die Homöostase beschreibt diverse Gleichgewichtssysteme in unserem Körper. Auf Hitze von außen reagiert unser Körper mit verschiedenen Massnahmen, um die Körpertemperatur konstant zu halten. Die Gefäße erweitern sich, der Blutdruck sinkt, Schweißdrüsen produzieren Schweiß, um die Körperoberfläche zu kühlen. 

Umgekehrt steigt unser Blutdruck bei Kälte, die Gefäße verengen sich. Die Durchblutung der äußeren Extremitäten wird reduziert, um die Kerntemperatur zu erhalten. Die Schilddrüse feuert, um die Temperatur zu erhöhen. 

Stressoren aller Art fordern unseren Körper heraus, mit Ihnen umzugehen. Er kompensiert. Unser Körper reagiert mit Maßnahmen der Anpassung an seine Umgebung. Diese Kompensationsmechanismen machen ihn flexibel. 

Was passiert aber, wenn die Stressoren von außen wegbleiben? 

Der Körper wird weniger flexibel, weniger anpassungsfähig und damit anfälliger für Krankheiten und Fehlfunktionen. 

Probleme unserer modernen Gesellschaft?

In einer Gesellschaft mit Zentralheizung und Klimaanlage, Auto und Nahrungsüberfluss fallen Stressoren wie Hitze und Kälteexposition, Hunger und Durst und körperliche Belastung einfach ersatzlos weg. 

Dadurch werden unsere körpereigenenen Kompensationsmechanismen nicht mehr genutzt. Wie immer gilt das Prinzip: Use it or loose it. 

Tatsächlich sind eine gleichbleibende Umgebungstemperatur von 22,5 Grad zwar sehr komfortabel für uns, leider aber eher ungesund. 

Ebenso verhält es sich mit der regelmäßigen Aufnahme unserer Erhaltungskalorien zuzüglich eines kleinen Kalorienüberschusses, oder dem dauerhaften Gebrauch motorisierter Fahrzeuge. 

gesunde Stressoren

Kälte/Wärme Exposition

Kältebäder liegen im Trend, und sind ebenso wie Sauna definitiv empfehlenswert. Allerdings sollte sich sowohl bei der Sauna als auch beim Kältebad die Körpertemperatur selbst wieder regulieren. 

Das heißt, unsere klassische Version der Sauna, mit Kältebädern nach dem Saunieren, macht wenig Sinn, um die Regulierung der Körpertemperatur zu trainieren. Versuche nach der Sauna von selbst wieder die Temperatur zu senken, oder nach Kältebädern von selbst wieder warm zu werden.

Aber auch kleine Maßnahmen wie das Absenken der Schlaftemperatur auf höchstens 16 Grad zeigen schon Wirkung.

Fasten – flexibler Stoffwechsel

Fasten ist ebenso populär geworden wie Kältebäder, und auch ebenso sinnvoll. Aber es gibt noch viel mehr Möglichkeiten seinen Stoffwechsel zu trainieren. 

Z.B. macht es durchaus Sinn, die Kalorienmenge schwanken zu lassen. Also lieber mal 1500 und mal 2500 – statt täglich 2000. Ebenso ist es super, die Makronährstoffe schwanken zu lassen. Mal l ow Carb, mal high Carb, mal low Protein, mal high Protein. 

Lass deinen Stoffwechsel an nichts gewöhnen, dann bleibt er flexibel!

Same same beim Trinken. Die Wasserflasche ständig neben sich stehen zu haben und alle 10 Minuten dran zu nuckeln ist nicht das Wahre. Besser auch mal richtig Durst haben, dann mal n Liter Wasser auf Ex trinken und dann auch wieder Trinkpause machen bis Durst!

Bewegung

Wichtig ist vor allem auch die Bewegung. Ja, Sport ist natürlich toll, aber Sport ist nicht alles. Power Dich mal so richtig mit körperlicher Arbeit aus. 

Ich zum Beispiel liebe es, mal n paar Stunden lang Bauschutt zu fahren 😂, oder den Garten umzugraben, oder mit dem Stemmhammer ne Mauer weg zu stemmen… Was ist mit Dir, powerst Du Dich auch mal so richtig schön mit körperlicher Arbeit aus?

Die Ruhe nach dem Stress 

gehört natürlich auch zu diesem Modell. Denn akuter Stress beinhaltet auch das Gegenteil. Z.B. die Regeneration nach der Aktivität, die leckere Mahlzeit nach dem Hunger, den Durst zu löschen. 

Intermittent Fasting, intermittent Drinking -> intermittent Living heißt das Zauberwort. 

Das hast Du nun davon

Was bringt es Dir, Dich freiwillig den Unbequemlichkeiten der Welt hinzugeben, obwohl es in der modernen Welt auch bequem geht?

Wenn Du Dich bewusst Stressoren aussetzt, wirst Du resilienter. Deine Anpassungsfähigkeit wirkt sich in allen Lebensbereichen aus. Du wirst leistungsfähiger, psychisch stabiler und gesünder.  

Wollen wir das nicht alle?

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